Kulturfenster macht Theater

Artikel aus der Bietigheimer Zeitung | Autor: Jürgen Kunz

Simone Wolss hat in Bönnigheim „schon lange etwas mit Theater machen wollen“. Sie dachte sogar an einen eigenen Verein. Jetzt übernimmt sie die Regie bei der ersten Theatergruppe des Kulturfensters.

Die neugegründete Theaterabteilung des Bönnigheimer Kulturfensters probt im Burgplatzkeller das Stück "Der Zauberer von Oz": (v.r.) Regisseurin Simone Wolss, Stefanie Manz, Ina und Tilo Staudenrausch. Foto: Martin Kalb

Die neugegründete Theaterabteilung des Bönnigheimer Kulturfensters probt im Burgplatzkeller das Stück „Der Zauberer von Oz“: (v.r.) Regisseurin Simone Wolss, Stefanie Manz, Ina und Tilo Staudenrausch. Foto: Martin Kalb

Eine eigene Theatergruppe des Bönnigheimer Kulturfensters ist eine konsequente Entwicklung des Vereins. Man wandelt damit nicht nur auf den Idealen der Initiatoren, aus deren Ideen und Ansprüchen im Mai 2001 der Verein Kulturfenster entstand, man gibt den verschieden darstellenden Projekten der vergangenen Jahre eine Heimat: Mitwirkende der Großinszenierung des Musicals „Franziskus“ im Jahr 2012 – einem Gemeinschaftsprojekt zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Stadtkapelle Bönnigheim mit dem Chor „Del Cor“ aus Erligheim und Solisten – entwickelten rund ein halbes Jahr später eine szenische Stadtführung mit dem Thema „Frauengeschichten“. Regie führte bei beiden Projekten Theaterpädagogin Simone Wolss, die unter anderem bei der Besigheimer Studiobühne Erfahrungen sammelt. Bei „Franziskus“ hatte sie die Herausforderung angenommen eine Inszenierung mit mehr als 100 Mitwirkenden umzusetzen, bei den „Frauengeschichten“ entwickelte sie zusammen mit Meike Junginger und den etwa 20 Akteuren ein Sittengemälde der Bönnigheimer Stadtgeschichte.

„Viele der bisherigen Mitwirkenden hätten es schade gefunden, wenn wir uns aufgelöst hätte“, erklärt Simone Wolss im Gespräch mit der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung. Und da sie „schon lange etwas mit Theater in Bönnigheim machen wollte“, stand zunächst die Überlegung im Raum einen Theaterverein in der Stadt zu gründen. „Da hat das Kulturfenster angeboten, eine Theaterabteilung zu installieren“, so Wolss.

„Eigentlich wollte ich zunächst ein Erwachsenenstück inszenieren, aber wir haben zurzeit viele junge Akteure dabei“, erklärt die Regisseurin. So wird nun am 18. April der „Zauberer von Oz“ die Premiere auf der Bühne des Kulturfensters im Burgplatzkeller sein. Seit Oktober proben rund ein Dutzend Hobbydarsteller einmal wöchentlich für rund zwei Stunden im Kulturkeller. Der neunjährige Mattis Götz ist dabei der jüngste Mitwirkende, Thilo Staudenrausch – der die Rolle des Zauberers übernimmt – der älteste in der Truppe. Ab Februar wird sonntagvormittags an dem Stück gearbeitet, „mit offenem Ende“, wie Wolss sagt. Besonders freut die Theaterpädagogin, dass sie für Kostüme professionelle Unterstützung erhält: Stefanie Manz, die Mutter des jüngsten Mitwirkenden, ist Schneiderin am Stuttgarter Staatstheater.

Ideen für andere Stück sind vorhanden, erklärt sie. So wird etwa über eine „Vesper-Krimi“-Inszenierung nachgedacht. Man könne sich viel vorstellen, auch möglicherweise Mund-Art-Stücke. „Aber weitere ,Schenkelklopfer‘ wird es nicht geben, denn das Kulturfenster will sich unterscheiden“, so Wolss. Inzwischen gebe es vermehrt Interesse von Erwachsenen, auf der Bühne beim Kulturfenster zu agieren. „Wer gerne Theater spielt, darf sich beim Verein für die Zukunft melden“, fordert Wolss zum Mitmachen auf. Ihr Ziel ist es, sowohl ein Jugend- wie auch ein Erwachsenen-Ensemble aufzubauen.

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